Archiv der Kategorie: Unternehmenskooperation

Unternehmenskooperation

Welche Probleme können mit welcher Art Kooperation besser gelöst werden?

Produktionskooperation

Kapazität vorübergehend oder auf Dauer erhöhen. Diese Kooperationsform ist unter anderem häufig bei Werkstätten für Menschen mit Behinderung.

Einkaufskooperation

Größere Einkaufsvolumina erreichen. Zuweilen wird auch eine spezielle Einkaufsvereinigung oder -genossenschaft gegründet.

Logistik-Kooperation

Transportkapazitäten gemeinsam nützen

Technik-Kooperation

Häufig bei Information und Kommunikation. Ressourcen, Dienstleistungen oder Software gemeinsam nützen.

Kompetenzerweiterung

unterschiedliche Kompetenzfelder unternehmensübergreifend zusammenschließen. Das geht bis in die Zusammenarbeit mit Hochschulen, wenn geforscht und entwickelt wird

Vertriebskooperation

Kombinierte Angebote über Branchen und Produkte hinweg. Die einfachste Form davon ist, wenn ein Dienstleister seinen Prospekt in einem Einzelhandelsgeschäft auflegt.

Verwaltungskooperation

Spezialisierte Verwaltungsbereiche gemeinsam nützen.

Sonderfall virtuelles Unternehmen

Mehr Kommunikation, aber effektiver

Ziel ist es, projektbezogen Kompetenzen und Kapazität zu bündeln und den höhreren Kommunikations- und Abstimmungsaufwand so weit möglich durch Informationstechnik zu unterstützen.

Virtuelle Unternehmen funktionieren nur bei enger Einbeziehung des Kunden. Ohne diese Gemeinsamkeit wäre der teilweise Verzicht auf Formalia nicht denkbar.

Während der Projektphasen

  • schließen wir entweder mehrere Unternehmen und Freiberufler unter unserer Federführung zusammen,
  • oder wir unterstützen unsere Mitgliedsfirmen bei solchen Projekten,
  • oder wir unterstützen Nichtmitglieder bei solchen Projekten.

Diese Arbeitsweise stellt sicher, dass Kunden in jeder Phase und auch nach Abschluss des Projekts ein rechtsfähiges Unternehmen als Ansprech- und Vertragspartner haben.

Zur Theorie virtueller Unternehmen

Was ist eine virtuelle Organisation?

Welche Kooperationen sind aus Sicht von KMU interessant

Auswahl aus Sicht von kleinen und mittleren Unternehmen

Genossenschaft

Innenverhältnis

  • Hierarchie: steil aber demokratisch kontrolliert
  • Formalisierung: hoch kraft Satzung und Gesetz

Verhältnis zu Kunden

  • Image: Solide, weil wirtschaftsgeprüft
  • Rechtssicherheit: Die aller juristischen Personen

Generalunternehmer / Subunternehmer Konstrukte

Innenverhältnis

  • Hierarchie: steil
  • Formalisierung: nach Wunsch der Beteiligten, z. B. Wettbewerbsverbote möglich

Verhältnis zu Kunden

  • Image: Das des Generalunternehmers
  • Rechtssicherheit: Zwischen Kunde und Generalunternehmer

Virtuelles Unternehmen

Innenverhältnis

  • Hierarchie: flach
  • Formalisierung: minimal, jedoch technische Ausstattung und Kommunikationseinrichtungen maximal

Verhältnis zu Kunden

  • Image: Das des schwächsten Gliedes
  • Rechtssicherheit: Gar keine oder querdurch zweiseitig geregelt
  • Besonderheit: Nur sinnvoll, wenn der Kunde in den Arbeitsprozess eingebunden ist

Kompetenzen die für das Gelingen von Kooperationen benötigt werden

Persönliche und organisatorische Kompetenzen

Damit die Kooperation gelingt oder Bestand hat, müssen bei allen Beteiligten eine Reihe persönlicher oder organisatorischer Kompetenzen vorhanden sein.

Welche dabei eine größere oder kleinere Rolle spielen, hängt ab vor der Art der Kooperation, von der Dauer auf die sie angelegt ist und von der Rechtsform der beteiligten Unternehmen.

Regeln verhandeln

  • Zuständigkeiten und Rollenzuweisungen
  • Kundenschutzvereinbarungen
  • Kommunikationsvereinbarungen
  • Gerechte Auftragsvergabe
  • Gegebenenfalls klare Regeln für die Prüfung und Aufnahme neuer Mitglieder

Inter (unternehmens) kulturelle Kompetenz

  • Verschiedene Unternehmenskulturen (zum Beispiel steile und flache Hierarchien) innerhalb einer Kooperation integrieren ohne dass es den einzelnen Kulturen schadet oder größere Störungen und Reibungsverluste verursacht

Kommunikations-Management

  • Organisieren, wer, wann, auf welchen Wegen, mit wem, worüber kommuniziert.
  • In technologieorientierten Tätigkeitsfeldern medienbasierte Teamprozesse gestalten.
  • Informationsflüsse steuern.

Coopetition (Balance von Zusammenarbeit und Wettbewerb)

  • In wechselnden Projekten Kooperation bei gleichzeitiger Konkurrenz akzeptieren
  • Innerhalb der Kooperation: Konkurrenz vermeiden oder konstruktiv nutzen

Kundenintegration

Ein virtuelles Unternehmen würde mit klassischer Kunden-Lieferanten-Denkweise nicht funktionieren.

  • Fähigkeit, den Auftraggeber in die Arbeit einzubeziehen

Management-Kompetenz aller Beteiligten

  • In der Kooperation unternehmerisch denken
  • Dinge zum Wohl des Ganzen auch mal selbst in die Hand nehmen

Vertrauenskompetenz

Vertrauen hat nichts mit Edelmut zu tun. „Vertrauen ist ein Mechanismus zur Reduktion sozialer Komplexität“ (Niklas Luhmann, 1968).

  • Vertrauensvorschuss geben
  • Vertrauen dann wechselseitig verstärken
  • Der Entwicklung von Misstrauen durch Transparenz der eigenen Ziele und Handlungen entgegenwirken

Kooperationen sind sensibel und können scheitern

Wodurch werden Kooperationen gefährdet?

Kooperationen haben eingebaute Schwachstellen, die man in anderen Geschäftsbeziehungen seltener findet.

Das Scheitern ist unausweichlich,

  • wenn auch nur ein einziger Partner wirklich entschlossen ist, die Kooperation zu beenden,
  • wenn keine allseitige Gewinnsituation vorliegt,
  • wenn Lasten und Nutzen nicht ausbalanciert sind.

Wann sind Kooperationen nicht zu retten?

Wenn einer oder alle Partner keine Gründe mehr für die Kooperation sehen oder die Rahmenbedingungen sich grundlegend geändert haben, brauchen Sie es gar nicht zu versuchen.

Dann funktionieren nur noch Schadensbegrenzung und geordnete Entflechtung.

Wann sind Kooperationen zu retten?

Kooperationen sind zu retten, wenn eine kritische Situation erkannt wird und der Partner, der sie erkannt hat sofort zielführend und für die anderen Partner transparent handelt.